Sporthochseeschifferschein

Der Sporthochseeschifferschein

Im Jahr 1994 wurde der Sporthochseeschifferschein SHS als Nachfolger des bis dahin geltenden Sporthochseeschifferzeugnisses eingeführt. Der bisher geltende C-Schein des DSV ist mit Einführung des SHS-Scheins bedeutungslos und sogar bereits abgeschafft worden. Im Gegensatz zum Sportseeschifferschein SSS wird für die Prüfung zum Sporthochseeschifferschein keine praktische Prüfung notwendig, wobei Teilnehmer der Prüfung ihre praktische Erfahrung anhand von 1.000 Seemeilen, die als Wachführer nach dem Erwerb des Sportschifferscheins absolviert wurden, nachgewiesen werden müssen. Mindestens 500 dieser Seemeilen müssen sogar bis zum Ablegen der theoretischen Prüfung nachgewiesen werden.

shs

Wie auch der SSS-Schein wird der Sporthochseeschifferschein SHS sowohl für Yachten unter Antriebsmaschinen wie auch für Yachten unter Segel ausgestellt. Er ist Voraussetzung für das Fahren von Traditionsschiffen sowie von gewerblich genutzten Sportbooten, die in küstennahen Seegewässern jenseits der Zwölf-Meilen-Zone gesteuert werden.

Der Geltungsbereich des Sporthochseeschifferscheins

Der SHS-Schein gilt weltweit, denn er enthält das Internationale Zertifikat, mit dem Yachten rund um den Globus gesteuert werden können. Sowohl zu Hause wie auch im Urlaub ist der Sporthochseeschifferschein SHS gültig, zudem wird er weltweit anerkannt. Dieser Bootsschein SHS ist die Krönung aller Schifffahrtspatente, denn er stellt die höchsten Weihen dar, die der DSV sowie der DMYV vergeben können.

Voraussetzungen Sporthochseeschifferschein

Um den Sporthochseeschifferschein SHS erwerben zu können, ist der Besitz des Sportseeschifferscheins Voraussetzung. Allerdings sind die Ausbildung sowie die spätere Prüfung deutlich umfassender, beispielsweise im Hinblick auf die Navigationsverfahren. So werden beispielsweise Kenntnisse in der astronomischen Schiffortsbestimmungen verlangt, wobei sie nur noch in Grundzügen notwendig ist, da die Einführung von GPS die astronomische Navigation nahezu vollständig verdrängt. Aufgrund der leichteren Erlernbarkeit wird hierauf im Kurs daher nur wenig eingegangen, allerdings sind nun auch Grundlagen in der Astronomie hinzugekommen, die Prüfungsteilnehmer nun erlernen müssen. Neben der theoretischen Prüfung der Navigationskenntnisse wird beim Sporthochseeschifferschein SHS auch eine praktische Prüfung am Sextanten notwendig. Um zur Prüfung zugelassen zu werden, ist ein Mindestalter von 18 Jahren vorgeschrieben, so dass also nur volljährige Personen die Prüfung ablegen können.

Die Prüfung Sporthochseeschifferschein

Für die theoretische Prüfung wird ein leicht zu bedienender Taschenrechner benötigt, mit dem Teilnehmer die Sternhöhe, den Schiffsort sowie die mittel- und vergrößerte Breite berechnen können. Zusätzlich müssen Teilnehmer in der theoretischen Prüfung das Radarplotverfahren sowie das UN-Seerechtsübereinkommen kennen, auch das Wiener Suchtabkommen wird im Kurs behandelt und kann abgefragt werden. Zusätzlich hierzu werden weitere Kenntnisse in der Rechtskunde für Sportseeschiffer sowie in der Wetterkunde behandelt. So sollen Teilnehmer später auf See tropische Wirbelstürme erkennen und wissen, wie nun zu handeln ist.

Letztlich ist es auch notwendig, eine praktische Prüfung abzulegen. Die Prüfer wollen hieran erkennen, ob der Prüfling ausreichend Kenntnisse im Umgang mit den Booten hat und ob alle Sicherheitsvorschriften beachtet werden. Um diese Kenntnisse erlangen zu können, wird im Kurs neben der theoretischen Ausbildung auch die praktische Ausbildung angeschlossen.