Bootsführerschein See

Der Sportbootführerschein See ist ein Führerschein, der zum Fahren von Sportbooten und Segelbooten benötigt wird, die für Sport- und Freizeitzwecke gebaut wurden. Grundlage ist die Seeschifffahrtsstraßen-Ordnung, die auch Seestraßen in der 3-Seemeilen-Zone und im Fahrwasser innerhalb der 12-Seemeilen-Zone beinhaltet.

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Damit ist der Bootsführerschein See nicht auf die 3-Meilen-Zone beschränkt, auch Beschränkungen beim Fahren im Wattenmeer gibt es nicht. Sollte allerdings ein Unfall geschehen, muss aus zivilrechtlicher Sicht ein Nachweis erbracht werden, der das Fahren in diesem Gebiet ermöglicht. Dieser Nachweis kann unter anderem durch den Seemeilennachweis oder aber durch die Teilnahme an freiwilligen Zusatzkursen erfolgen.

Der Bootsführerschein See ist mitzuführen, wenn Boote mit einer Leistung von mehr als 3,68 kW geführt werden. Im Unterschied zur Binnenfahrt, wo auch die Rumpflänge des Bootes eine Rolle spielt, wird bei der Seefahrt hier keine Unterscheidung gemacht. Auch gibt es keine Unterscheidung zwischen Segel- und Motorbooten.
Um den Bootsführerschein See, der kurz auch als SBF See bezeichnet wird, erhalten zu können, ist das Ablegen einer theoretischen sowie einer praktischen Prüfung notwendig. Der Sportbootführerschein Binnen ist hierfür nicht ausreichend, er kann den Bootsführerschein See nicht ersetzen.

Mit dem SBF See erhalten die Prüfungsteilnehmer eine Bescheinigung, dass ausreichende Kenntnisse in den nautischen und technischen Vorschriften für das Führen von Sportbooten vorhanden sind. Dabei ist zu beachten, dass einige Themengebiete wie etwa die Gezeitenkunde, nicht Bestandteil der Prüfung ist, obwohl Inhaber des SBF See hiermit in Gezeitenrevieren fahren dürften.
Der Bootsführerschein See ist nicht nur in Deutschland, sondern mittlerweile auch in vielen anderen Ländern der Erde Pflicht. Um auch im Ausland dem Motorboot-Sport durchführen zu können, beinhaltet der Bootsführerschein See auch das "internationale Zertifikat", das seit dem Jahr 2000 als international einheitlicher Nachweis für die Qualifikation zum Führen von Motorbooten ist. Dieses internationale Zertifikat findet sich auf der dritten Seite des Bootsführerschein See.


Die Voraussetzungen für den Bootsführerschein See

Um den Bootsführerschein See beantragen und die Prüfung hierfür ablegen zu können, ist ein Mindestalter von 16 Jahren vorgeschrieben. Zusätzlich benötigen Prüflinge ein amtliches Zeugnis, welches über die Seetauglichkeit sowie den allgemeinen Gesundheitszustand Auskunft gibt. Dieses ärztliche Zeugnis kann vielfach direkt im Kurs abgelegt werden.
Daneben gehören zu den Voraussetzungen ein Kfz-Führerschein oder aber ein polizeiliches Führungszeugnis.
Die für die theoretische sowie die praktische Prüfung notwendigen Kenntnisse können bei einem Kurs innerhalb von elf Abenden erlernt werden. Diese elf Unterrichtseinheiten weisen jeweils eine Dauer von 2,5 Zeitstunden auf. Die Termine für die praktischen Übungsfahrten, auf denen die theoretischen Kenntnisse gefestigt werden, werden mit den Kursteilnehmern individuell vereinbart, um so auch Rücksicht auf die Freizeitgestaltung nehmen zu können. Pro Teilnehmer werden dabei mindestens zwei Unterrichtsstunden angesetzt.


Die theoretische Prüfung für den Bootsführerschein See

Um den Bootsführerschein See erhalten zu können, ist das Bestehen der theoretischen Prüfung notwendig. Diese Prüfung ist in einen Frage- und einen Kartenteil gegliedert. Der Prüfling muss dabei zeigen, dass er nicht nur den Umgang mit der Seekarte beherrscht, sondern das er auch die Sicherheitsvorschriften in der Seefahrt kennt und die Sichtzeichen im Fahrwasser und am Ufer beherrscht. Auch Umweltschutz und Natur stehen im Mittelpunkt.
Die insgesamt 30 Fragen sowie die Kartenaufgaben müssen von den Prüfungsteilnehmern, die den Bootsführerschein See bestehen möchten, innerhalb von 75 Minuten. Wurden alle Fragen korrekt beantwortet, können im Fragenteil 60 Punkte und im Kartenteil 6 Punkte erreicht werden. Bis zum Erreichen von 55 Punkten gilt die Prüfung als bestanden. Bei einer Punktezahl von 43-54 hingegen ist eine mündliche Nachprüfung notwendig, werden weniger als 43 Punkte erreicht, gilt die Prüfung als nicht bestanden und muss ggf. wiederholt werden.


Die praktische Prüfung für den Bootsführerschein See

Neben der theoretischen Prüfung für den Bootsführerschein See müssen Prüflinge zum Erhalt des Bootsführerschein See auch praktische Kenntnisse nachweisen können. Dieser Prüfungsteil soll zeigen, ob man den Umfang mit dem Motorboot beherrscht, auch werden verschiedene Seeknoten überprüft. Obwohl es sich beim SBF See um einen amtlichen Schein für Seeschifffahrtsstraßen handelt, muss die praktische Prüfung nicht auf hoher See oder an der Küste, also beispielsweise in der Nord- oder Ostsee abgelegt werden. Vielmehr ist es möglich, die Prüfung auch auf Binnengewässern durchzuführen, um den Aufwand für Prüflinge und Prüfer zu begrenzen.

Bootsführerschein See und Binnen

Beim Entschluss den Bootsführerschein See zu machen, kann man auch gleich den Bootsführerschein Binnen mitmachen (Bootsführerschein See und Binnen). Die Kosten erhöhen sich nur geringfügig, dafür darf man dann auf einen Großteil aller Binnengewässer und in Küstennähe sein Sportboot bewegen.