Allgemeines Funkbetriebszeugnis LRC
Das Funkbetriebszeugnis LRC
Im Jahr 2003 wurde das Allgemeine Funkbetriebszeugnis LRC eingeführt. Es wurde speziell für Klein- und Sportschiffe geschaffen, denn diese konnten bis zum Jahr 2002 lediglich das Allgemeine Betriebszeugnis erwerben. Dieses Zeugnis ist allerdings für die Großschifffahrt gedacht. Um dieses zu erhalten, war eine Ganztagsausbildung notwendig, die sich über einen Zeitraum von sechs Wochen erstreckte. Für viele Besitzer und Führer von Yachten war dies aber zu zeit- und auch kostenintensiv, weshalb das Allgemeine Betriebszeugnis für diese Personengruppe nicht in Frage kam.
Das Allgemeine Funkbetriebszeugnis LRC ist jetzt jedoch speziell auf die Anforderungen von Sportlern zugeschnitten, die Hochseeyachten fahren. Sofern bereits das Funkbetriebszeugnis für UKW-Sprechgeräte SRC vorhanden ist, muss für das Funkbetriebszeugnis LRC lediglich eine vereinfachte Zusatzprüfung abgelegt werden. Der Fragebogen ist dann in nur wenigen Minuten ausgefüllt, im Anschluss daran folgt eine kurze praktische Prüfung.
Die theoretische Prüfung allgemeines Funkbetriebszeugnis LRC
Um ein allgemeines Funkbetriebszeugnis LRC im Rahmen des Bootsführerscheins ablegen zu können, muss sowohl eine theoretische wie auch eine praktische Ausbildung absolviert werden. Diese Ausbildungsteile können je nach Wunsch während eines Abend- oder Wochenendkurses absolviert werden, um schließlich die anstehende Prüfung bestehen zu können.
Während der Theorie-Ausbildung für ein allgemeines Funkbetriebszeugnis LRC werden den Teilnehmer des Kurses zuerst die Grundlagen im Sprechfunk auf Grenz- sowie auf Kurzwelle erlernt. Im Nachgang werden Frequenzbereiche und Reichweiten besprochen, auch der Einsatz des GW-Funkgerätes ist Bestandteil der theoretischen Ausbildung. Während der Ausbildung werden Besonderheiten beim Einsatz von Sprechfunkgeräten sowie der Einsatz von SAR-Transpondern im Seenotfall besprochen. Die nationalen sowie die internationalen Vorschriften und die Bedienung und Wartung von Epirbs gehören ebenfalls zur Ausbildung. Hierüber wird dann eine theoretische Prüfung abgehalten, während der Fragen zu den genannten Themengebieten gestellt werden. Die amtlichen Prüfungsfragen sind dabei sehr umfangreich, Tests stehen jedoch sowohl bei den Kursanbietern für ein allgemeines Funkbetriebszeugnis LRC wie auch im Internet zur Verfügung.
Die praktische Prüfung allgemeines Funkbetriebszeugnis LRC
Um das Allgemeine Funkbetriebszeugnis LRC erhalten zu können, ist der Nachweis der praktischen Kenntnisse im Rahmen einer Prüfung notwendig. Neben dem Überwachen und Bedienen von DSC-Wachempfängern werden auch die Überwachung und Bedienung des Funkgerätes sowie die Kanalwahl und die Sendeleistung überprüft. Die Kenntnisse hierzu können vorab im Rahmen einer praktischen Ausbildung erworben werden, um alle geforderten Fragen beantworten zu können. Zusätzlich müssen Teilnehmer der Prüfung den Einzelanruf, den Anruf von Funkstellen sowie den Notalarm beherrschen, auch die Rufnummernauswahl anhand des MMSI-Rufnummernsystems wird überprüft.
Zusätzlich hierzu werden die Prüfer testen, ob ausreichend praktische Kenntnisse und Fähigkeiten für das Bedienen von Funktelex-Einrichtungen vorhanden sind, ob Inmarsat-Einrichtungen genutzt werden können und ob die Seenotfunkbaken bekannt sind. Letztlich wird bei der Prüfung für ein Allgemeines Funkbetriebszeugnis LRC auch der Funkverkehr an Bord überprüft, wobei Prüflinge sowohl einen Seenotruf entgegen nehmen wie senden müssen. Auch die Speicherabfrage, die Abwicklung des Notverkehrs sowie der Sicherheitsverkehr sind Bestandteil der praktischen Prüfung.